Teil 1
8. April bis 7. August 2022
Mit Beginn des Zeitalters der technischen Reproduzierbarkeit vor über einem Jahrhundert steigerte sich die Präsenz von Farbe stetig und exponentiell: Eine regelrechten Invasion von Farbe und ihren zugrunde liegenden sowie sich rasant ändernden medialen Möglichkeiten fand – und findet noch immer – statt. Emblematisch für diesen Prozess kann in der jüngeren Geschichte der Startschuss stehen, mit dem der damalige Vizekanzler Willy Brandt am 25. August 1967 in Westdeutschland die Ära des Farbfernsehens einläutete und damit das TV-Programm wortwörtlich farbiger machte. «Farbe ist und ist nicht das, was sie zu sein scheint. Farbe ist ein Mittel, um Widersprüche und Subjektivität auszudrücken.»Liam Gillick
Mit Farbe als künstlerischem Medium und ihrer programmatischen, politischen Dimension beschäftigt sich die Ausstellung Farbe ist Programm anhand von kunst- und kulturgeschichtlichen Exponaten aus weit mehr als 100 Jahren. Thema ist dabei weniger der kunsthistorische Kontext von Farbe oder eine medientechnologische Erkundung des Sujets. Vielmehr geht es um die künstlerische Auseinandersetzung mit der Wirkkraft von Farbe. Diese durchdringt alle Disziplinen, nicht nur ästhetisch und wahrnehmungspsychologisch, sondern auch politisch und ökonomisch.
Zur Ausstellung: Farbe ist Programm
