Bundeskunsthalle Bonn | DE
10.05.2018 – 16.09.2018
Neuste archäologische Funde erzählen von der faszinierenden, untergegangenen südamerikanischen Kultur der Nasca, die geprägt war von Ritualen, Kunst, hochentwickeltem Handwerk, Musik und dem Leben in einer der extremsten Klimaregionen unseres Planeten.
Für Archäologinnen und Archäologen ist die Nasca-Kultur ein ganz besonderes Abenteuer. Seit der Einwanderung des Menschen in Amerika – wahrscheinlich zwischen 18000 und 14000 v. Chr., als bei der Beringstraße aufgrund eines tief liegenden Meeresspiegels eine Landbrücke bestand (das Wasser war während der Eiszeit in den Gletschern gebunden) – entstanden in Amerika Kulturen, die nicht mit den eurasischen Zivilisationen in Verbindung standen.
Die Nasca hinterließen keine Schriftzeugnisse, jedoch eine Bildsprache auf Textilien, Keramiken und dem Wüstenboden – die geheimnisvollen Nasca-Linien, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Sie entwickelten eine höchst komplexe Lebensweise mit fremdartig erscheinenden Ritualen und Kunstwerken, die zum großartigsten und qualitätvollsten archäologischen Erbe der Welt gehören. Es gibt wohl keine prähispanische Kultur, die farbenprächtigere Keramiken und Textilien hinterließ.
Diese Ausstellung versucht, die Nasca-Kultur möglichst umfangreich zu präsentieren; ihre Gesellschaft, ihre Geschichte und vor allem ihre Kunst. Die rund 200 Exponate erzählen faszinierende Geschichten über den Alltag der Menschen, die in fruchtbaren Tälern zwischen den Hochanden im Osten und einer dem Pazifik vorgelagerten Wüste lebten. Hier, in einem der trockensten Gebiete unserer Erde, legten sie ihre weltberühmten Bodenzeichnungen an. Nicht minder kunstvoll und raffiniert war die ungeheuer farbenfrohe Bildersprache der Nasca, die auf Keramiken und Textilien überliefert ist.
Geoglyphe eines Wals (Orca). Foto: Alfonso Casabonne, Nasca 2017.
Link zur Ausstellung: NASCA. IM ZEICHEN DER GÖTTER. Archäologische Entdeckungen aus der Wüste Perus.